Kunst oder Kitsch?

Wie jedes Jahr sorgt ein Malwettbewerb der swb für eine bunte Verwandlung der grau-schmutzigen Schaltkästen

Schon seit 1987 gibt es die „Stromschaltkasten-Malaktion“ der Bremer Stromversorgerin swb Enordia. Rund 900 vormals mausgraue Kästen sind auf diese Weise schon mit meist schreiend-bunten Comic- oder Landschaftsbemalungen verziert worden.

Genau an dieser Tatsache scheiden sich bis heute die Geister in Bremen: in Befürworter und Kritiker. Von „Stadtverschönerung“ und echten „Hinguckern“ spricht die Veranstalterin – andere hingegen von überflüssigem Kitsch, der in einer Großstadt wie Bremen nichts zu suchen habe. In diesem Jahr kommen Giraffen, Affen oder ein schlafender Snoopy hinzu.

Die BremerInnen jedenfalls scheinen die Beiträge anzunehmen. „Die bemalten Kästen sind viel weniger Angriffen ausgesetzt als sonst“, berichtet Dörthe Kahle von der swb. Die allermeisten Malereien blieben bestehen, bis der Acryllack verblichen sei.

Gestern sind die Gewinner des diesjährigen Wettbewerbs, an dem erstmals ausschließlich SchülerInnen teilnehmen durften, mit Geldpreisen zwischen 100 und 200 Euro ausgezeichnet worden. Wer nicht die ganze Stadt durchsuchen will, fragt ortskundige, illegale Plakatierer oder besucht die Ausstellung mit Fotos aller Schaltkästen. Zu sehen ab 10.Januar 2003 im Bürgerhaus Weserterrassen. or