Für die Weberknechte und Pseudoskorpione

Uuuaaaah! Kurz nach Halloween beschäftigt sich die Uni Oldenburg mit Spinnen

ArachnologInnen – vulgo SpinnenkundlerInnen – beschäftigen sich mit Spinnen in vielerlei Hinsicht und legen damit die Grundlagen für die Erstellung der Roten Liste gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Webspinnen, Weberknechte und Pseudoskorpione – die Artenvielfalt der Spinnen ist ausgesprochen groß. Von den über 950 deutschen Spinnenarten kommen etwa 700 in Norddeutschland vor. 325 der deutschen Arten sind mehr oder weniger stark in ihrem Bestand gefährdet und stehen auf der Roten Liste. Grundwasserabsenkungen, die Begradigung und Kanalisierung von Flüssen und Bächen, die Intensivierung und Technisierung der Landwirtschaft und andere Eingriffe des Menschen gefährden auch die Spinnen. Besonders bedroht sind Arten, die Feucht- und Trockenstandorte wie Moore, Trockenrasen und Heideflächen besiedeln.

Auf Einladung der Arbeitsgruppe Terrestrische Ökologie an der Universität Oldenburg versammeln sich Norddeutschlands SpinnenkundlerInnen am Samstag zu ihrem jährlichen Treffen. Die Regionalgruppe der Arachnologischen Gesellschaft ist spezialisiert auf die Spinnen Norddeutschlands. Bei dem Treffen geht es auch um verhaltenskundliche Beobachtungen des oft hoch interessanten Sexual- und Brutpflegeverhaltens der Spinnen. Für Norddeutschland liegen vergleichsweise gute Kenntnisse über Spinnen auf Äckern und in Trockenbiotopen sowie der Küstenregion vor. Viele Fragen sind allerdings noch offen: Wie sind die teilweise hochspezialisierten Arten verbreitet? Welche Ansprüche an den Lebensraum und welche Lebenszyklen haben sie? Wie groß sind die Bestände, und wie können sie geschützt werden? Die früher in Norddeutschland sehr seltene Wespenspinne beispielsweise kommt heute fast flächendeckend vor. Wieso hat sich ihr Areal vergrößert? Verdrängt sie andere Spinnenarten aus deren Lebensräumen? Wie werden sich die Bestände entwickeln? taz

Infos unter: www.arages.de