Kein feiner Zug

Rund 500 Unterschriften kamen gestern bei einer Aktion der Eisenbahnergewerkschaft Transnet am Hauptbahnhof zusammen. Die Gewerkschaft befürchtet die Schließung von bundesweit 300 Reisezentren. Bremen wird, wie andere Großstädte auch, wohl nicht dabei sein, etliche Umlandgemeiden aber werden den Fahrkartenkauf nur noch über Automat, Telefon oder Internet abwickeln. Transnet findet, dass sei kein feiner Zug der Bahn. Zudem dürfte laut Transnet-Pressesprecher Michael Klein die Schließung der Reisezentren 1.800 Jobs kosten. Vor allem seien die Maßnahmen aber äußerst kundenfeindlich: „Es ist schon paradox, dass sich die Bahn vom Kunden zurückzieht, während sich der Beratungsbedarf ab Dezember ganz sicher erhöhen wird.“ Dann tritt das neue Preissystem der Bahn in Kraft, gegen das ohnehin schon viele Kunden Sturm laufen. Die Aktion verläuft laut Transnet in ganz Deutschland äußerst erfolgreich. In drei Tagen seien bereits 15.000 Unterschriften zusammengekommen. „Acht von zehn Reisenden unterschreiben sofort“, sagt Klein.  or/ Foto: Julia Baier