Duma kürzt die Pressefreiheit

Die Berichterstattung über Antiterroraktionen ist künftig stark eingeschränkt

MOSKAU epd/dpa ■ Die russische Staatsduma hat nur wenige Tage nach dem blutigen Ende des Moskauer Geiseldramas in letzter Lesung für ein Gesetz gestimmt, das die Berichterstattung über Anti-Terror-Operationen stark einschränkt.

In Zukunft ist es allen Medien untersagt, Informationen zu verbreiten, die den Erfolg einer solchen Operation gefährden könnten, so russische Fernsehsender. Außerdem müssen alle Berichte unterbleiben, in denen Terroristen die Möglichkeit einer Selbstdarstellung gegeben wird oder in denen das Vorgehen von Terroristen gerechtfertigt wird. Auch Artikel über technische Einzelheiten des Baus von Waffen und Sprengstoffen sowie über Details von Operationen zur Geiselbefreiung sind in Zukunft verboten.

Das neue Antiterrorgesetz verbietet zudem künftig, Leichen von Terroristen an die Angehörigen zur Bestattung zu übergeben. Sie müssen anonym beigesetzt werden. Gegen die Änderungen stimmten Liberale und Kommunisten.

Unterdessen hat sich der tschetschenische Kriegsherr Schamil Bassajew zu der Geiselnahme in Moskau bekannt. Bassajew widersprach dabei dem Vorwurf, der von Moskau nicht anerkannte tschetschenische Präsident Aslan Maschadow sei an der Aktion beteiligt gewesen.