vorlauf lautsprecher Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Am Dienstag findet im Französischen Dom eine wirklich bemerkenswerte Veranstaltung statt: Unter dem ruhigen Titel „Bankgesellschaft Berlin und Finanzkrise des Landes – Brauchen wir eine öffentliche Sparkasse?“ trifft man sich zum „Berliner Streitgespräch“ mit Wolfgang Wieland und Peter Grottian. Vor allem aber dürfte die doch arg in ihre Taschen greifen müssende Berliner Bevölkerung interessieren, dass sich auch der Sparsenator der rotroten Koalition Thilo Sarrazin den Fragen und der Kritik zu stellen gedenkt (Gendarmenmarkt, 19.30 Uhr). Am Donnerstag gibt es in der Galerie Olga Benario einen Ausblick auf das noch laufende, jetzt aber wohl reichlich aussichtslose NPD-Verbotsverfahren. Ulla Jelpke, die als PDS-Abgeordnete die Regierung des Öfteren mit Anfragen zum Rechtsextremismus verzückte, wird sich auch zur fragwürdigen V-Leute-Einschmuggel-Praxis des Verfassungsschutzes äußern (Richardstraße 104, 19.30 Uhr). Am Freitag wird im Buchladen Schwarze Risse im Mehringhof einmal mehr das Buch der „Glücklichen Arbeitslosen“ vorgestellt, allerdings wird es an diesem Ort wohl etwas politischer und kritischer zugehen als in den Kneipen bislang. Also wird man überprüfen können, inwieweit die „Glücklichen Arbeitslosen“ nur eine Feuilleton-Bewegung oder eine ernst zu nehmende politische Initiative sind (Gneisenaustraße 2 a, 20 Uhr). Am Samstag, dem Gedenktag der „Reichspogromnacht“, versammelt man sich am Mahnmal in der Levetzowstraße in Moabit zur Gedenkkundgebung für die Opfer des Holocaust. Vor dort aus startet eine Demonstration gegen Antisemitismus, Rassismus und Faschismus, die voraussichtlich auf der Putlitzbrücke am Mahnmal für die Deportationen enden wird (14 Uhr).