Amerika in Hamburg

Heute wird die Color Line Arena eröffnet. Die Multifunktionshalle im Volkspark bietet globalisierte Eventkultur und Parkplatzprobleme

von OKE GÖTTLICH

Das Programm ist breitbandig. Und Breitbandigkeit ist nicht nur im Telekommunikationssektor eine heiße Sache. Mit den Auftritten von Sasha, Phil Collins und Wonderwall wird dieser Grundsatz zur heutigen Eröffnung der Color Line Arena hervorragend erfüllt. Phil Collins wärmt die Herzen allein stehender Frauen über 50, Sasha ist etwas für die Jüngeren und Wonderwall für die Jüngsten. Für alle ist in der selbstbeworbenen „modernsten Multifunktionshalle Europas“ etwas dabei.

Dabei hätte man vor wenigen Tagen inmitten des Tohuwabohus noch nicht geglaubt, dass dort heute eine Eröffnung stattfinden könnte. Selbst Arena-Geschäftsführer Uwe Frommhold stieg in seine Arbeitsstiefel und sorgte mit Eimer und Feudel für nötigen Glanz. Die durch den Investor Harry Harkimo und seiner HC Jokerit Firmengruppe finanzierte 80 Millionen Euro teure Hamburger Arena soll nach Vorbild der bereits 1997 errichteten Hartwall-Arena (13.665 Zuschauer) in Helsinki funktionieren. Außerdem betreibt Europas führender Investor in Multifunktionsarenen noch weitere Eventtempel in Dublin (16.000), Tallinn (8000) sowie das Finnair Stadium in Helsinki.

Nun ist Helsinki nicht Hamburg oder Dublin. Das Stichwort, unter dem die Halle funktionieren soll, heißt vereinheitlichende Eventglobalisierung. „Die Arena selbst soll das Erlebnis werden“, hofft Frommhold, der auf Unterschiede zur ersten Arena Deutschlands, der KölnArena, aufmerksam macht. Man sei „nicht besser und nicht schlechter, aber vor allem anders“, betont der ehemalige Hotelier. Der zu unterhaltende Apparat sei wesentlich kleiner als in Köln, und jede Veranstaltung von Eishockey und Bundesliga-Handball bis Oasis und Holiday on Ice habe den Status von „wechselnden Gästen in unserem Haus“.

Fragt sich allerdings, ob sich die tatsächlichen Gäste nicht von den vorhandenen Verkehrs- und Parkplatzproblemen um die Arena abschrecken lassen.