Plan mit Rädern und Füßen

Wenn es nach der Bau- und Umweltsenatorin geht, soll „integrierte Verkehrspolitik als Basis für Stadtentwicklung“ das „Leitbild für die kommenden Jahre“ werden

Vor wenigen Tagen sickerte aus der Wirtschaftsbehörde das „Wirtschaftsverkehrskonzept für das Land Bremen“ durch. Jetzt hat die ebenfalls für Verkehr zuständige Senatorin für Bau und Umwelt, Christine Wischer (SPD), ihre Visionen vorgestellt: Ihr Papier „Verkehr und Mobilität in Bremen“ sei ein „Leitbild für die kommenden zehn Jahre“, sagte Wischer. Die Themen: Nahverkehrssystem, Rad- und FußgängerInnenverkehr ausbauen, Mobilität besser organisieren. Allerdings steht auch die Erschließung der Osterholzer Feldmark im Papier.

Stichwort ÖPNV: Auch über die Landesgrenze hinaus soll er, in Kooperation mit Niedersachsen, ausgebaut werden: Täglich pendeln 110.000 Menschen nach Bremen hinein und 30.000 aus der Stadt hinaus, davon 86 Prozent mit dem Auto. Um das zu ändern, steht die Straßenbahnlinie 4 bis Borgfeld kurz vor der Eröffnung. Wischer hofft, dass die Verlängerung bis Lilienthal auch noch möglich wird. Auch wollten die Gemeinden Weyhe und Stuhr gerne eine Verlängerung der Linien 5 und 8 Richtung Süden, sagte Wischer.

Stichwort Regionalverkehr: Bremen und Niedersachsen erarbeiten gerade ein Regio-S-Bahn-System mit drei Linien, die von schnellen Triebwagen gezogen werden sollen. Diese Wagen können auf dem DB- und dem Straßenbahnschienennetz fahren. Die geplante Linie S1 von Vegesack bis Verden soll ab 2005 existieren. Die S2 verbindet Bremen und Bremerhaven schneller und die S3 soll planmäßig von Nordenham bis Rotenburg fahren.

Stichwort Fahrrad: In einem Radius von rund fünf Kilometern um die Innenstadt will Wischer die Radnutzung attraktiver machen, mit einem verbesserten Radwegenetz und Abstellmöglichkeiten. Außerdem eröffnet demnächst die neue Fahrradservice-Station am Bahnhof.

Ein Verkehrsmanagementsystem soll im nächsten Jahr an den Start gehen, voll ausgebaut soll es 2006 sein. Es soll „verkehrsmittelübergreifend“ werden, neben Staus auf der Autobahn auch innerstädtische sowie Probleme bei der BSAG melden.

Aus dem Zankapfel LKW-Führungsnetz könnten, wenn einige Lücken in den Hauptverkehrswegen geschlossen würden, andere Straßen herausgenommen werden, so der Plan. ube