Wer Ohren hat, der höre!

Die Woche des Hörspiels startet geräuschvoll mit Nachwuchsarbeit

„Woche des Hörspiels“ 10. bis 15. November, Akademie der Künste, Hanseatenweg 10. Abendveranstaltungen 5/4 Euro. Kinderhörspieltag am Sonntag 11 bis 17 Uhr. Eintritt frei. www.hoerspielwoche.de

Selber lesen? Kann man machen. Der Trend aber geht doch zum Belesen-Lassen. Da wurden die Ohren frisch geputzt. Den Genuss gönnt man sich. Hörbücher sind in. Und das gute, alte Hörspiel? Mottenkiste. Was aus den Zeiten des Dampfradios. Einer der renommiertesten Hörspielorden nennt sich „Preis der Kriegsblinden“, bitte sehr. Ein Ersatzstoff. Irgendwo in der Ödnis zwischen lumpenproletarischem Fernsehen (nicht mal was zu gucken gibt es) und Hörtheater, dem es nicht wirklich auf die Bühne gereicht hat. Halt was Defizitäres. Denkt man. Geht man aber mal in dieser Wüstenei spazieren, wird man sich vor Verwunderung die Augen (pardon: Ohren) reiben, was sich hier an avancierten Mitteln und Methoden einquartiert hat, die dann natürlich auch bei der 16. Woche des Hörspiels an der Akademie der Künste vorgestellt werden. Am Montag kommt der ausgewiesene Hörspiel-Freund Heiner Goebbels – der eben nicht nur nebenher einer der wichtigsten zeitgenössischen Komponisten Deutschlands ist –, um sein Hörstück „Verkommenes Ufer“ nach einem Text von Heiner Müller zu diskutieren. Am Dienstag folgt Andreas Ammer (desses Hörspiel-Dauerpartner FM Einheit ist). Es gibt einen Wettbewerb, Workshops. Zum Auftakt am Sonntag aber macht man mächtig Nachwuchsarbeit, mit dem Kinderhörspieltag: Hörspiele in Menge, ohne Benjamin Blümchen. Dafür gibt’s eine Geräuschmaschine zu bestaunen. Und Eintritt frei.