Al-Qaida bekennt sich

CNN: Terrornetzwerk bekennt sich im Internet zuBali-Anschlägen. Interpol warnt vor Anschlagswelle

BANGKOK taz ■ Das internationale Terrornetzwerk al-Qaida soll sich laut dem US-Sender CNN zu den Anschlägen auf Bali bekannt haben. Es habe auf einer Webseite mitgeteilt, Bombenangriffe auf „Nachtclubs und Bordelle“ in Indonesien verübt zu haben. Diese Webseite solle Ussama Bin Ladens Netz schon mehrfach dazu gedient haben, sich zu Anschlägen zu bekennen wie auf die Synagoge auf der tunesischen Ferieninsel Djerba im April. Allerdings sind diese Informationen nachträglich nicht mehr zu überprüfen. Nach CNN-Angaben wurde die virtuelle Adresse bereits mehrfach geändert. Der indonesische Polizeisprecher Edward Aritonang erklärte denn auch gestern in der Onlineausgabe der Jakarta Post, er habe keinerlei Informationen über al-Qaidas Bekenntnis.

Nach Angaben der indonesischen Polizei hat der verhaftete mutmaßliche Attentäter von Bali gestanden, Verbindungen zur radikal-islamistischen Jemaah Islamiyah (JI) zu haben. Die Polizei gab an, der 40-Jährige kenne Abu Bakar Bashir, den geistlichen Führer der Organisation, und deren Südostasienchef Riduan Isamuddin. Der JI werden Kontakte zu al-Qaida nachgesagt. Außerdem habe Amrozi die Ermittler zu einem Haus geführt, in dem Reste des in Bali benutzten Sprengstoffs gefunden wurden. Amrozi habe gestanden, das Material für die Bombe beschafft zu haben.

Die Polizei geht weiter davon aus, dass bis zu zehn Personen in die Anschläge vom 12. Oktober verwickelt sind. Dass die Täter das Auto, in dem die Bombe deponiert war, mit ausländischer Währung bezahlten, weise auf Verbindungen nach Malaysia, Singapur oder andere südostasiatische Länder hin.

Gestern warnte Interpol, dass al-Qaida eine neue Anschlagswelle vorbereite. Die Bedrohung bestehe weltweit. Interpol geht davon aus, dass Ussama Bin Laden noch lebt. NICOLA GLASS