Union verliert bei Gesundheit

BERLIN taz ■ Bei der Umstrukturierung des Gesundheitssystems haben die Deutschen offenbar mehr Vertrauen zur rot-grünen Regierung als zur Opposition: 38 Prozent der gesetzlich Versicherten glauben, dass Rot-Grün die Probleme lösen kann. 32 Prozent trauen dies eher den Herausforderern von Union und FDP zu. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid im Auftrag des Verbandes forschender Arzneimittelhersteller hervor. Die meisten Deutschen glauben demnach, dass das derzeitige Gesundheitssystem ungeeignet sei, die anstehenden Probleme zu lösen, und fordern eine Reform. „69 Prozent der Befragten glauben, dass es zu einer Zweiklassengesellschaft kommen wird“, sagte die Verbandsgeschäftsführerin Cornelia Yzer gestern in Berlin. Allerdings ergab die Umfrage einige Widersprüche, wenn es um konkrete Maßnahmen ging. Trotz der Furcht vor einer Zweiklassenmedizin plädieren 74 Prozent der 1.932 Befragten dafür, dass sich die Krankenkassen nur noch auf „absolut notwendige Leistungen“ konzentrieren sollten. Sogar 82 Prozent sprechen sich für Zusatzversicherungen aus. FL