Staustehen gegen Castor

DemonstrantInnen legen Lüneburger Berufsverkehr im Intervall lahm

Die Autofahrerin freut sich: „Wenn ich schon nicht selbst demonstrieren kann, kann ich hier wenigstens so etwas tun.“ Im Stau stehen gegen Castor – davon waren aber nicht alle Betroffenen gestern früh im Lüneburger Berufsverkehr begeistert. Das Aktionsbündnis Heidewerkstatt hatte zum „Intervalltraining“ geladen, und das fand nacheinander auf den vier Hauptverkehrskreuzungen des Stadtrings statt.

Los geht's um 7.30 Uhr an der Kreuzung am Bahnhof. Warmlaufen im Rythmus: „Hopp, hopp, hopp, Castor Stopp.“ Es werden „Ausfallbescheinigungen“ verteilt, vorzulegen beim Arbeitgeber: „Hiermit bestätigen wir, dass ... unverschuldet in eine Straßenblockade geraten ist.“ Die Polizei fordert zwei Mal zum Räumen der Straße auf, vorm dritten Mal gehen die DemonstrantInnen freiwillig. Das Konzept sieht vor, dass nun alle in Kleingruppen durch die Innenstadt zum nächsten Treffpunkt sickern: Eine Viertelstunde später ist die Kreuzung an der Bezirksregierung dicht.

Ein Autofahrer findets „scheiße“, er muss zum Flughafen. Doch die meisten bleiben gelassen. Erst auf der letzten Kreuzung steigt einer von seinem Mofa und schlägt einen Demonstranten ins Gesicht. Gegen 9 Uhr ist der Frühsport beendet. hedi

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