Gegenwind für Windkraft

Dem NABU reicht die Windkraft im Beppener Bruch aus. Bürgermeister und Rat inklusive der Grünen halten die Sorgen in Sachen Vogelschutz für übertrieben

Goldkiebitze, Wiesenweihen, sogar Eisvögel – eine bunte Vogelschar lässt sich gerne im Beppener Bruch, Samtgemeinde Thedinghausen, nieder. In Sichtweite: fünf Windkraftanlagen.

Noch funktioniert die Koexistenz zwischen Tier und Technik. Doch Bernd Witthuhn vom Verdener Naturschutzbund (NABU) befürchtet: „Wenn die Ratsmitglieder den Flächennutzungsplan für Windenergieanlagen erweitern, wird man sich in Zukunft kaum noch über diese vielfältige Vogelwelt freuen können“.

Am Mittwoch steht das Thema auf der Tagesordnung des Rats. Die geplante Erweiterung sieht den Bau sieben weiterer „Propellertürme“ vor. Bürgermeister Gerd Schröder (parteilos) teilt die Auffassung des NABU nicht. Der Rat habe bedacht, dass Windräder nicht näher als 750 Meter an Wohnhäuser herangebaut werden dürfen: „Das auszuweisende Gebiet ist bereits verkleinert worden. Hier ist der Bau neuer Anlagen verträglich.“ Dem stimmen auch die Grünen im Rat zu.

Die NABU-Kritik am Land Niedersachsen: Wegen zu spätem Einreichen von Kartierungen wurde der Landstrich nicht in die offizielle Liste der EU-Vogelschutzgebiete aufgenommen, sagt Witthuhn. Der NABU, sonst pro Windenergie eingestellt, macht bei den Ratsmitgliedern Stimmung gegen die Flächenerweiterung. Unterstützung erhält er dabei vom Landesamt für Ökologie. Das hält das Areal für „national bedeutsam“. In einem Erlass des niedersächsischen Umweltministeriums heißt es, im Einzelfall habe der Naturhaushalt Vorrang vor der Windenergie. Darauf beruft sich der NABU, während die Ratsmitglieder alle Interessen hinreichend berücksichtigt sehen.

Vier bereits vom Landkreis erteilte Baugenehmigungen für Windkraftanlagen außerhalb des Vorranggebietes im Beppener Bruch sind nach Meinung von Witthuhn unrechtmäßig: „Der Landkreis Verden hat das Bauvorhaben schon im Juni genehmigt, obwohl Unterlagen zur Prüfung der Brutvogelsortierung erst Ende Juli nachgereicht worden sind“, regt sich Witthuhn auf. Widerspruch dagegen hat die NABU bei der Bezirksregierung eingereicht. LUT