USA warten auf Husseins Antwort

Das irakische Parlament lehnt die UNO-Resolution ab. Bagdad will offenbar Medikamente gegen Nervengas kaufen

WASHINGTON afp/dpa/rtr ■ Die USA haben die Ablehnung der UN-Irakresolution durch das Parlament in Bagdad als „politisches Theater“ bezeichnet. Entscheidend sei einzig und allein das Votum des irakischen Staatschefs Saddam Hussein, sagte der für Sicherheitsfragen zuständige Sprecher des Weißen Hauses, Sean McCormack, am Dienstag in Washington. Das irakische Parlament habe in dieser Frage keine Befugnisse.

Ähnlich hatte sich bereits am Montag die nationale Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice geäußert. Sie machte zugleich klar, dass dem Irak die Resolution praktisch nur pro forma zur Zustimmung oder Ablehnung zugesandt worden sei. Der Irak habe kein Recht, ja oder nein zu sagen, sondern sei verpflichtet, sich zufügen.

Drei Tage vor Ablauf der Erklärungsfrist des UN-Sicherheitsrates hatte das Parlament in Bagdad die UN-Resolution zur Abrüstung Iraks abgelehnt. Die Parlamentarier empfahlen dem Revolutionären Kommandorat einstimmig, keinen neuen Waffenkontrollen zuzustimmen. Die letzte Entscheidung liegt nun bei dem von Machthaber Saddam Hussein geführten Rat.

Einem Zeitungsbericht zufolge hat Irak in großem Umfang Medikamente bestellt, die gegen die gesundheitlichen Folgen von Nervengas eingesetzt werden können. Die Mengen gingen weit über das hinaus, was üblicherweise in Krankenhäusern gebraucht würde, berichtete die New York Times am Dienstag unter Berufung auf US-Regierungskreise. „Wenn die Iraker Nervengas einsetzen sollten, dann würden sie sicherlich ihre eigenen Soldaten und die Bevölkerung schützen wollen“, wurden die Kreise zitiert. Darüber sei der US-Geheimdienst sehr besorgt.

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