Wachsende Kondensstreifen

Was wäre, wenn Häuser tanzen könnten? Man würde sie vielleicht nur noch aus Stahl und Papier bauen. Das jedenfalls schlägt der Bremer Bildhauer Dieter Begemann vor: Sein „Tanzendes Haus“ ist – wie alle Kunstobjekte im Pavillon des Gerhard-Marcks-Hauses“ – ein Stahlgerüst, überzogen mit Papier. An einer dünnen, elastischen Stahlstange hängt dieses „Tanzende Haus“ von der Wand – ebenso wie sein Gegenstück, das frei schwebende Flug-Kunst-Objekt „Salto Vitale“. „Vasen und Voluten“ heißt die Ausstellung des Bremer Bildhauers Dieter Begemann, der zeigen will, wie sich bei Stahl-Papier-Objekten „Dauerhaftigkeit und Vergänglichkeit gegenseitig aufheben“. Und, viel wichtiger: „Das Spielerische und das Kühl-Technische kommen zusammen.“ Begemann lässt seine Wandplastiken nicht nur zwanglos in den Innenraum wachsen, er hat die an sich geradlinigen Formen seiner Gerüste kombiniert mit der ein oder anderen Biegung: Die „Fliegende Volute“ beispielsweise zieht einen „Kondensstreifen der Bewegung“ nach sich, die „Vase“ wölbt sich, als ginge es um Anpassung, die „Ricerca für Räder und Bogen“ sieht aus wie ein Haustier, ungelenk – aber sicher zahm. kli

Bis zum 5. Januar im Pavillon des Gerhard-Marcks-Haus. Öffnungszeiten: Di bis So 10-18 Uhr. Foto: Kerstin Rolfes