: Verlängerungssonett Nummer II
Ich ließ mir alles, was nur ging, verlängern, so lang, bis alles meinem Weib gefiel. Sie wünschte sich, dass alles vor dem Schwängern verlängert wurd an mir von Stumpf bis Stiel.
Der Liebsten stand der Sinn nach Riesenkindern, ihr absichtsvolles Trachten war mir Pflicht. Die Chance auf langen Nachwuchs zu vermindern? Nein, Widerspruch und Zweifel wagt ich nicht.
Sagt das Herz dir: Geh und lass dich dehnen!, fragst du nicht nach Sinn und nach Verstand. Sehnt die Süße sich nach langen Genen,
streckst du dich nach Kräften und wirst lang.Wohnst ihr innig hoffend brünstig bei,nennst den kleinen Kacker später Kai.
Fritz Eckenga
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen