Aus der Nische

Die ökologischen Vorteile von Erdgas haben auch den Bundesfinanzminister überzeugt: Bis Ende 2004 sind die meisten Erdgas-Autos nahezu steuerfrei. Und an der Zapfsäule ist Erdgas bis zum Jahr 2009 steuerbegünstigt und dadurch vergleichsweise billig: Ein Kilogramm so genanntes H-Gas ist etwa so ergiebig wie anderthalb Liter Benzin, aber nur halb so teuer.

Ein Problem ist indes, dass das Erdgas-Tankstellen-Netz noch ziemlich dünn ist. Unter den rund 16.000 deutschen Tankstellen bieten derzeit nur 285 Erdgas an. Bis 2006 soll sich das Netz merklich verbessern. Die im April 2002 gegründete „erdgas mobil GmbH“ aus 19 Gasgesellschaften will mit drei Mineralölkonzernen und rund 700 Stadtwerken in vier Jahren 1.000 neue Gas-Zapfstellen schaffen und Erdgas-Autos „aus der Nische holen“, so Umweltminister Jürgen Trittin. Für 250 Millionen Euro sollen bestehende Tankstellen nachgerüstet werden, bis in den Städten Erdgas-Fahrer alle fünf Kilometer eine Zapfsäule finden und auf dem Land mindestens alle 25 Kilometer. Dann, so ist die Hoffnung, werden auch die Hersteller nachziehen und mehr Erdgas-Modelle entwickeln.