unterm strich
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Irgendwie bekommen wir gerade große Lust auf ein Glas Whiskey und eine Zigarette. Jedenfalls: James Coburn ist tot. Der Oscar-Preisträger erlitt am Montag im Alter von 74 Jahren einen Herzinfarkt, als er mit seiner Frau zu Hause Musik hörte. Der Durchbruch gelang James Coburn, der am 31. August 1928 in Laurel im US-Staat Nebraska geboren wurde, 1960 als schweigsamer Messerwerfer in „Die glorreichen Sieben“ an der Seite von Yul Brynner, Horst Buchholz, Steve McQueen und Charles Bronson. Zahlreiche Rollen als „harter Hund“ folgten. James Coburn verkörperte den coolen und gerissenen Typen, der seine Waffe instinktiv und ohne Rücksicht auf Verluste einsetzt. So beeindruckte er in „Pat Garrett and Billy the Kid“ (1973) als desillusionierter Sheriff, der seinen besten Freund töten muss.

Als tyrannischer Vater eines Provinzpolizisten (Nick Nolte) in „Der Gejagte“ (1997) bekam er 1999 einen Oscar als bester Nebendarsteller. „Einige Filme macht man für Geld, andere aus Liebe“, sagte er. Die Rolle in „Der Gejagte“ gehöre zu Letzteren. Coburn war zweimal verheiratet, aus der 1959 geschlossenen Ehe mit Beverly Kelly stammen sein Sohn James und Tochter Lisa. 1993 heiratete er die um fast 30 Jahre jüngere Schauspielerin Paula Murad.

Der chilenische Schriftsteller Rafael Gumucio und sein deutscher Kollege Lutz Seiler teilen sich in diesem Jahr den Anna-Seghers-Literaturpreis 2002. Die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung wird den Autoren am kommenden Sonntag in der Akademie der Künste verliehen. Juroren des Förderpreises für lateinamerikanische und deutschsprachige Autoren waren der Schriftsteller und chilenische Botschafter in Deutschland, Antonio Skármeta, sowie der Chefredakteur der Zeitschrift Sinn und Form, Sebastian Kleinschmidt. Der 1970 in Santiago de Chile geborene Gumucio sei einer der brillantesten Schriftsteller Lateinamerikas, begründete Skármeta seine Entscheidung. Kleinschmidt begründete sein Votum für Lutz Seiler mit den Worten, der Lyriker habe mit seinen Gedichtbänden einen „außergewöhnlichen poetischen Bildsinn und hohe musikalische Sprachkraft“ bewiesen.