Irak beugt sich UN-Vorgaben

Regime will nach Angaben der IAEA bis 8. 12. alle Waffenprogramme offen legen

BAGDAD ap ■ Der Irak hat den UN-Waffeninspektoren zugesagt, er wolle bis zum 8. Dezember seine Bestände an Massenvernichtungswaffen offen legen. Dies erklärte gestern der Generaldirektor der Internationalen Atomenergieagentur (IAEA), Mohammed al-Baradei, nach Gesprächen in Bagdad. Laut Baradei hatten die irakischen Gesprächspartner bereits am Montagabend zugesagt, sie wollten sich an die Terminvorgaben der jüngsten Irakresolution des Weltsicherheitsrats halten. Demnach will das Land all seine Programme bezüglich chemischer, biologischer und atomarer Aktivitäten offen legen, einschließlich derer für zivile Zwecke. Die entsprechenden Berichte würden im Einklang mit der jüngsten UN-Resolution bis zum 8. Dezember vorgelegt. Man habe Irak darauf hingewiesen, dass die Erklärungen umfassend, präzise und eindeutig sein müssten, betonte Baradei. Das UN-Vorausteam war am Montagabend aus Zypern in der irakischen Hauptstadt eingetroffen.

Irakische Medien kritisierten unterdessen, die USA wollten die Inspektionen nur als Alibi für einen Angriff gegen Irak nutzen. „Die Ankunft der Inspektoren ist nicht das Thema, da Irak frei ist von Massenvernichtungswaffen“, schrieb die Zeitung El Irak gestern. „Das Thema ist, dass die US-Regierung unter dem Vorwand verbotener Waffen und der angeblich von ihnen ausgehenden Gefahr Irak angreifen will.“

Die US-Botschaft in Belgrad bestätigte gestern, dass sich dort US-Experten aufhalten, um Ermittlungen über Waffengeschäfte zwischen Jugoslawien und Irak anzustellen. Die jugoslawische Regierung hatte eingeräumt, der staatliche Waffenhändler Jugoimport habe Handelsbeziehungen zu Bagdad unterhalten und damit gegen UN-Sanktionen verstoßen.

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