„Bild“-Chef zieht den Kürzeren

BERLIN ap/dpa ■ Die taz muss für ihre Penis-Satire kein Schmerzensgeld an Bild-Chefredakteur Kai Diekmann zahlen. Der Text, der auf der Wahrheit-Seite der taz erschien, darf jedoch nicht weiter verbreitet werden, urteilte gestern die Pressekammer des Berliner Landgerichts. Da es sich erkennbar um eine Satire gehandelt habe, sei der Eingriff in das Persönlichkeitsrecht Diekmanns nicht schwer genug gewesen, um eine Geldentschädigung zu rechtfertigen, erläuterte eine Justizsprecherin das Urteil. Der Bild-Chef stehe exemplarisch für die Berichterstattung des Blattes. Wer mit der Intimsphäre anderer Menschen „nicht nur vorsichtig“ umgehe, müsse auch einstecken können. Diekmann hatte die taz auf ein Schmerzensgeld von 30.000 Euro verklagt.

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