neue filme Bowling for Columbine

USA 2002, Regie: Michael Moore. 122 Min.

Wieder unterwegs: der Ein-Mann-Agitprop-Zirkus Michael Moore, der plump-verschmitzte Perseus mit Basecap und ausgebeulten Jeans, dafür bekannt und berüchtigt, dem Kapital und „Amerika“ den Spiegel vorzuhalten. Doch sind die Eindeutigkeiten, die diese satirische Aufklärungsmaschine verspricht, trügerisch. So mag „Bowling for Columbine“ vordergründig eine gnadenlose Abrechnung mit Waffenlobbyisten, Kriegstreibern und der gewaltverdammten Seele der US-Amerikaner sein. Tief verborgen im grob gestrickten Bildtext allerdings steckt eine recht glanzvolle Vision der Nation der Sterne und Streifen. Indem er die Verhältnisse als irrwitzig schildert, rekonstruiert Moore die Kehrseite der gesammelten Enttäuschungen und Verletzungen einer linkspatriotischen Identität.

Broadway, Central, Filmbühne am Steinplatz, fsk, FT am Friedrichshain, Kant, Odeon, Yorck