So eine Schweinerei

In Diepholz sind 380 Borstentiere elendig verhungert. Landwirt soll Tiere einfach nicht gefüttert haben

Fast 380 Schweine sind in einem abgelegenen Stall in Aschen bei Diepholz verhungert. Ein Landwirt aus Wildeshausen soll die Tiere wochenlang nicht gefüttert haben. Auch die wenigen überlebenden Tiere mussten nach Polizeiangaben getötet werden. Sie seien bereits zu schwach gewesen, um Nahrung aufzunehmen, sagte Georg Vial vom zuständigen Kreisveterinäramt am Freitag. Gegen den Landwirt werde Strafanzeige wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz gestellt, so ein Polizeisprecher in Diepholz.

Die Tierärzte waren dem Hinweis eines Viehhändlers nachgegangen, berichtete das Diepholzer Kreisblatt. Dieser war zu dem Stall gefahren, nachdem er von dem Landwirt kein Geld für die Schweine erhalten hatte. Dem Leiter des Kreisveterinäramtes Eberhard Rienhoff zufolge habe sich auch die zuständige Tierkörperbeseitigungsanstalt an das Veterinäramt gewandt, da aus dem Stall schon in der Vergangenheit auffällig viele Tiere entsorgt werden mussten.

Der Landwirt hatte nach Angaben der Behörden weder auf schriftliche noch telefonische Anfragen reagiert. Zudem habe er die Tiere nicht wie vorgeschrieben bei der Tierseuchenkasse in Hannover angemeldet. Daher seien die Diepholzer Behörden zunächst nicht über die Schweinehaltung in den Gebäuden informiert gewesen.

Fünf der verendeten Tiere werden auf Seuchen untersucht. Das Kreisveterinäramt geht jedoch davon aus, dass keine Seuchengefahr besteht. „Die Tiere sind definitiv verhungert und verdurstet“, sagte Rienhoff. dpa