„Zwischen Vergessen und Zukunft“

Kulturschaffende und -journalisten aus Polen, China, Bulgarien, Ghana, Jugoslawien, Sri Lanka, Taiwan, Australien, Kamerun, Indien und aus der Türkei, Stipendiaten eines vom Goethe-Institut veranstalteten Kulturseminars, eroberten „das neue Berlin“. Für die taz haben einige ihre Erfahrungen skizziert

blick von außen Seminar für Kulturmittler

Der – professionelle – Blick von außen kann manchmal äußerst erfrischend wirken. Gerade in einer Stadt, in der nicht wenige den Eindruck haben, es bewege sich kaum noch etwas. Oder jedenfalls nicht hin zum Guten. Das Berliner Goethe-Institut hatte zwölf Journalisten aus elf Ländern eingeladen, am 14. Internationalen Seminar für Kulturmittler teilzunehmen. Das zweiwöchige integrierte Sprach-, Kultur- und Informationsprogramm bestand aus gemeinsamen Aktivitäten, Diskussionen und Veranstaltungen mit Referenten. Zudem traten die Teilnehmer mit Kollegen ihres Berufsfelds aus Berlin in Kontakt, lernten deren Arbeitssituation kennen, tauschten Erfahrungen aus und recherchierten auf ihren eigenen Interessengebieten. Für die taz haben einige Teilnehmer ihre Erfahrungen und Erlebnisse aufgeschrieben. Für viele Berliner und Berlinerinnen mögen sie überraschend sein und Denkanstöße geben.

Francis Mbanga, Kulturjournalist aus Kamerun, beschreibt die Stadt so: „Die Kunst ist überall zu sehen: Graffiti an den Wänden, Musikanten auf der Straße und in der U-Bahn, immer eilige Leute. Industrieorientierte Konsumgesellschaft, so ist Berlin.“ Und Komal Kalia, die als Radiomoderatorin in Neu-Delhi arbeitet, befindet: „Das Leben läuft hier schneller. Im Vergleich zu Berlin ist Neu-Delhi grüner und schöner. Aber Berlin hat mehr Museen und Galerien. Aber ob man in Berlin oder Neu-Delhi lebt – menschlich soll man überall sein.“