Magie der Kleinigkeiten

Wohnaccessoires wie Gläser, Kissen und Hüllen, Lampen und Schalen gehören zu den Dingen, die man sich selten selbst kauft, geschenkt aber gerne nimmt. Drei Beispiele von Läden, die uns auffielen

Schöne Dinge, die man eigentlich gar nicht braucht, aber nur zu gerne hätte, sind ein ideales Weihnachtsgeschenk. In rauen Mengen findet man Derartiges in Möbelhäusern, Designershops und auf dem Flohmarkt. Es geht aber auch ganz anders.

Die klassische Palette vom Sofa über Küchenutensilien bis hin zu ausgefallenen Kinderbetten bietet Wohnopposition in der Schlüterstraße. Hier wird fündig, wer kuschelige Kissen oder kunterbunte Kinderzimmer sucht. Dazwischen gibt es alles, was man so zum Wohnen braucht: Tassen und Gläser, Magneten in vielen Farben und Formen, Sofaüberwürfe nebst dazugehöriger oder doch kombinierbarer Sofas. Angenehm ist hier, dass auch kleine Geldbeutel zu ihrem Recht kommen. Da die Angebotspalette um einige Kleinteile geschmälert werden soll, findet man jetzt auch günstige Sonderangebote. Tagesdecken aus Baumwolle mit indischen Mustern gibt es ab 40 Euro. Tischsets, Servietten und jede Menge Kleinkram sind ebenfalls erschwinglich. Ins rechte Licht können kleine und große Dinge schließlich mit schlichten Zen-Lampen, gläsern und zylindrisch oder kugelrund, für 60 bis 70 Euro gerückt werden. Den Schwerpunkt der Produktpalette bilden schöne Möbel für alle Bereiche – vom klassischen Kinderstuhl bis hin zur maßgeschneiderten Küche aus Österreich. Die Möbel und Accessoires sind umweltfreundlich und aus natürlichen Materialien.

Konsequent ungebleicht ging das Papierhaus in der Langenscheidtstraße vor acht Jahren an den Start. Der Inhaber hatte die Idee, nur die „inzwischen auch wirklich schönen Ökoprodukte“ aus Pappe und Papier, Holz und Schiefer zu verkaufen. Hier gibt es nicht nur die üblichen schönen Dinge zum Schreiben, Verschicken, Sammeln, Aufbewahren, ins Regal stellen, Fotos aufnehmen und Verpacken, sondern sie sind auch überwiegend frei von Plastik, Glitzer und Schnörkel. Bio-Knete für die Kleinen steht neben Siegellack für die Großen, Letzterer leider nicht ganz so unbedenklich, wie der Chef gesteht. Dafür gibt es sogar Filzstifte auf Wasserbasis, die die strenge Ökotest-Prüfung überstanden haben. Der Jahreszeit angemessen hält das Papierhaus auch noch einen kleinen Vorrat an hinreißend schönen, riesigen und leider nicht ganz billigen Adventskalendern bereit. Doch selbst, wer keinen mehr erwischt, muss nicht traurig sein, gibt es doch eine Menge natürlicher Bastelmaterialien, mit deren Hilfe sich ganz persönliche Kalender zusammenstellen lassen.

Liebhaber edler Stoffe kommen im Wedding auf ihre Kosten. Die Stoff Wohnkultur GmbH in der Oudenarder Straße ist ein Outlet-Shop der besonderen Art. Überall schillert und glitzert es, alles mag man am liebsten anfassen, befühlen, zusammenstellen, gleich mitnehmen und die Wohnung damit auskleiden. Hier gibt es Möbelbezugsstoffe, Gardinen, Kissen, und Handtücher der besseren Qualitäten zu durchaus noch bezahlbaren Preisen. Mit 20 Euro für einen Meter Deko-Stoff ist man dabei. Seide ist etwas teurer. Es gibt extrabreite Stoffe, die sich zu Überwürfen verarbeiten lassen, Designerbettwäsche und jede Menge Restposten. Ein eigener Nähservice wird nicht angeboten. Der würde die Preise verderben. Aber wer partout nicht weiß, wie viel des geprägten Samtes die allerbeste Freundin benötigte, um ihr Lieblingssofa neu einzukleiden, wird auch nicht allein gelassen. Wer keine allerbeste Freundin mit abgewetztem Sofa hat, kann ja immer noch in die Kiste mit den Kissen greifen. Die gibt es hier ab 10 Euro. Und die Dinger sind nicht nur schön, sondern mitunter sogar recht nützlich. K. JABRANE

Wohnopposition, Schlüterstraße 17, 10625 Berlin; Papierhaus, Langenscheidtstraße 4, 10827 Berlin;Stoff Wohnkultur GmbH, Oudenarder Straße 16, 13347 Berlin