Bleibende Spuren

Schills Umweltsenator Peter Rehaag verfährt 15,4 Liter pro 100 Kilometer. Und sein Staatsrat ebenfalls

„Irgendwie muss der Umweltsenator ja bleibende Spuren in der Klimapolitik hinterlassen“, kommentiert GALier Christian Maaß sarkastisch. Der Senat bestätigte gestern in der Antwort auf seine kleine Anfrage, dass Umweltsenator Peter Rehaag (Schill-Partei) sich eine repräsentative Karosse zugelegt hat. Einen Mercedes-Benz E240. Der verbrauche im Stadtverkehr „nach Herstellerangaben 15,4 l/100 km“. Und Rehaags Staatsrat Gregor Kempkens stehe ein identisches Gefährt zur Verfügung.

Maaß hatte um diese Auskunft ersucht mit dem Hinweis, dass Rehaags Amtsvorgänger bescheidener motorisiert gewesen sei. Der grüne Umweltsenator Alexander Porschke hatte als Dienstwagen, dies bestätigt der Senat, einen „Peugeot 607HDi“ mit Rußpartikelfilter zur Verfügung, und den hatte er sich schiedlich mit seinem Staatsrat Michael Pollmann geteilt.

Insgesamt umfasst der Fuhrpark des Senats 28 Fahrzeuge, davon 14 Mercedes E-Klasse sowie neun Audi A6 und fünf BMW 525, sämtlich auf Leasing-Basis. 422.000 Kilometer hätten die Autos in diesem Jahr bereits zurückgelegt, mithin gerade mal 50 Kilometer pro Wagen und Tag: Ein Senat der kurzen Wege.

Das scheint auch Ole von Beust (CDU) gedämmert zu haben. Der Bürgermeister hat jetzt den Vorsatz aufgegeben, seinen E-Mercedes durch ein größeres und im Unterhalt um 25 Prozent teureres Modell der S-Klasse zu ersetzen. Dies sei „nicht vermittelbar“, verlautet im Rathaus, wenn er zugleich allenthalben (zum Beispiel auf Seite 21) das Sparen predige. smv