UNRWA: Israelische Armee lügt

Israels Version vom Tod des UN-Mitarbeiters Hook verneint. Friedenspläne auf Eis

GENF/JERUSALEM dpa/afp ■ Der britische UN-Mitarbeiter Iain Hook ist durch eine israelische Kugel getötet worden. Diese habe ihn in den Rücken getroffen, teilte der Sprecher des UN-Hilfswerks (UNRWA), René Aquarone, gestern in Genf mit. Er wies damit die gegenteilige Darstellung der israelische Regierung zurück. In einem Bericht der israelischen Armee heißt es, dass vom Gelände des UN-Hilfswerks auf Armeeangehörige geschossen worden sei. Auch diese Behauptung wies Aquarone zurück. Zudem sei der rasche Transport des Angeschossenen in ein Krankenhaus von der Armee verhindert worden, erklärte Aquarone.

Eine neue Tatversion gibt es auch für die mutmaßliche Entführung einer El-Al-Maschine Mitte November. Der festgenommene 23-jährige arabische Israeli sagte laut Ha’aretz aus, er sei nach einem lautstarken Streit mit der Stewardess vom Sicherheitspersonal überwältigt worden. Ob er möglicherweise ein Taschenmesser bei sich trug, wisse er nicht mehr. Den türkischen Behörden wirft der Student vor, ihn mit Drohungen zu einem Geständnis über die Entführung gezwungen zu haben.

Die israelische Regierung hat die Vorlage eines endgültigen Friedensplans durch das Nahost-Quartett vor den Parlamentswahlen im Januar abgelehnt. Es sei ausgeschlossen, dass Israel vor den Wahlen am 28. Januar vor vollendete Tatsachen gestellt werde, sagte gestern ein hoher Regierungsmitarbeiter. Nach seinen Angaben haben die Vereinigten Staaten bereits zugesichert, dass das Nahost-Quartett vor Februar keine neuen Vorschläge machen werde.