Stadtbild weiter ungeschützt

CDU verzögert Erhaltungssatzung gegen Häuser-Abriss. Einigkeit über Wohnraum-Modernisierung, Radwege und Kompensationsmaßnahmen für die Georg-Bitter-Trasse

Gestern hätte sie beschlossen werden können: Die „Erhaltungssatzung“ für die Bremer Innenstadt, mit der der Abriss Stadtbild prägender, aber nicht denkmalgeschützter Gebäude verhindert werden könnte. Doch in letzter Minute kippte die CDU die Vorlage von der Tagesordnung der Baudeputation.

„Wir müssen das in der Fraktion noch mal besprechen“, erklärte Helmut Pflugradt, baupolitischer Sprecher der CDU. Inhaltliche Gründe wollte er nicht nennen. Die Grünen boten Einknicken vor den „Interessen von Einzelinvestoren“ als Erklärungsmodell an.

Auf Initiative der SPD wurde jedoch die verstärkte Förderung von Wohnraum-Modernisierungen beschlossen: Bestandserhalt (495 bewilligte Einzelanträge) vor Neubau, der nur in 220 Fällen mit Zuschüssen unterstützt wird. Insgesamt standen Fördermittel in Höhe von 4,5 Millionen Euro zur Verfügung.

In Hastedt werden 1,7 Millionen Euro in die Hand genommen, um alte politische Wunden zu lindern: Der Bau der Georg-Bitter-Trasse zwischen Bismarckstraße und Osterdeich war jahrzehntelang heftig umstritten, jetzt soll mit Umgestaltungen der Pfalzburger-, der Föhrenstraße und des Alten Postwegs (der neue Bäume bekommt) „kompensiert“ werden.

Kleinere Wohltaten auch für RadfahrerInnen: Im Zuge der Gleiserneuerungen auf der Wilhelm-Kaisen-Brücke im Sommer 2004 wird ein (verbreiteter) „Zweirichtungsradweg“ eingerichtet. Zweispurig soll es auch auf der Balgebrückstraße weitergehen, die vom Umbau des Knotenpunkts Altenwall/Osterdeich/Tiefer profitiert.

Weitere Beschlüsse: Das Bürgerhaus Oslebshausen bekommt einen 200-Quadratmeter-Anbau, und die Aurelis-Immobiliengesellschaft kriegt per Bebauungsplan freie Hand bei der Vermarktung des Neustadtgüterbahnhof-Areals. HB