Werder bleibt Bayern-Jäger

Nichts für schwache Nerven: Bremen gewinnt in Zitterpartie 3:1 gegen Stuttgart

Werder Bremen bleibt in der Fußball-Bundesliga der Bayern-Jäger Nummer 1. Dank einer Steigerung in der Schlussphase setzten sich die Hanseaten im Spitzenspiel gegen den VfB Stuttgart noch verdient mit 3:1 (1:0) durch und stoppten die Super-Serie der zuvor in sieben Partien unbezwungenen Schwaben. Matchwinner Ailton (27. Minute/90. Foulelfmeter) und Mladen Krstajic (80.) erzielten am Sonntagabend vor 32 473 Zuschauern im Weserstadion die Treffer für die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf, der in der hektischen Schlussphase auf die Tribüne verbannt wurde. Den Ausgleich markierte VfB-Jungstar Kevin Kuranyi (55.).

Werder überholte mit seinem neunten Saisonsieg Meister Dortmund (27) und ist mit 29 Punkten Zweiter hinter dem souveränen Tabellenführer Bayern München (35); Stuttgart (24) fiel nach der dritten Auswärtsniederlage auf Platz fünf hinter Schalke zurück. Abgesehen vom gesperrten Bremer Angelos Charisteas konnten beide Teams in Bestbesetzung auflaufen. Im Stuttgarter Tor feierte Stammkeeper Timo Hildebrand, der sich lange mit einer Viruserkrankung plagte, ein unverhofftes Comeback. Ersatzmann Thomas Ernst hatte sich beim 2:1-Sieg der Schwaben gegen den FC Brügge im UEFA-Cup verletzt.

Die Gastgeber begannen hoch motiviert und kombinierten gefällig, doch Stuttgart befreite sich und beherrschte das Spiel später sogar. Das 1:0 für die Gäste lag in der Luft – und in der 26. Minute schien es so weit zu sein: Einen tückischen Freistoß von Marcelo Bordon aus 25 m wehrte VfB-Keeper Pascal Borel aber mit einer Klasse-Parade ab.

Wie aus heiterem Himmel fiel im Gegenzug der Führungstreffer für die Platzherren: Ivan Klasnic erkämpfte sich den Ball im Mittelfeld, Spielmacher Krisztian Lisztes bediente dann Ailton, der sich kraftvoll durchsetzte und aus zehn Metern sein elftes Saisontor erzielte. Danach schien der Bann bei den Grün-Weißen gebrochen, die optische Vorteile hatten. Schon nach 22 Minuten musste Werder wechseln: Der Kroate Ivan Klasnic kam für Markus Daun, der von einer Oberschenkelzerrung gestoppt wurde. Doch auch die Mannschaft des in Bremen gescheiterten VfB-Trainers Felix Magath hatte ihre Chancen, die beste schon vor der Pause durch Michael Mutzel (43.). Wenig später hatte Ailton das 2:0 auf dem Fuß. Stuttgart zog das Spiel an sich, machte viel mehr Druck und wurde prompt belohnt: Am Ausgleich durch Kuranyi hatten allerdings SV-Torwart Borel und Manndecker Frank Baumann ihre Aktien. Beim 2:1 versenkte Krstajic einen direkten Freistoß aus 22 Metern; Pechvogel Meira hatte den Freistoß allerdings durch ein Handspiel verschuldet. dpa