Luxemburger Konten: Eine Quelle von Millionen

Jürgen W. Möllemann hat erheblich mehr Geld auf Konten in Luxemburg gehortet als bisher angenommen wurde, meldet das Fernsehmagazin „Report“

MÜNCHEN/BERLIN afp ■ Jürgen Möllemann hat nach einem TV-Bericht in Luxemburg viel mehr Geld gehortet als bisher bekannt. Während er bisher nur die Existenz eines Luxemburger Kontos eingeräumt hatte, habe Möllemann zudem bereits Anfang der Neunzigerjahre bei einer Bank im Großherzogtum mehrere Konten eröffnet, berichtet das ARD-Magazin „Report aus München“ in seiner Montagsausgabe. Auf diesen Konten seien zwischen 1993 und 1995 insgesamt 4 Millionen Mark (rund 2,1 Millionen Euro) gelandet.

Die Überweisungen stammten den Angaben zufolge vor allem aus Monaco und Liechtenstein, wo Möllemanns Geschäftspartner Rolf Wegener Briefkastenfirmen und Bankkonten unterhalten habe. Zudem seien die Gelder in Luxemburg eingetroffen, kurz nachdem Wegener die letzte Schmiergeldrate aus dem „Fuchs“-Panzergeschäft mit Saudi-Arabien in Höhe von 8,93 Millionen Mark erhalten habe. Von Möllemanns Konten sei in den folgenden Jahren mehrfach Bargeld in Millionenhöhe abgehoben worden, berichtet das Magzin weiter.

Nach Informationen der Berliner Zeitung (Wochenendausgabe) ist die von FDP-Bundesschatzmeister Günter Rexrodt veranlasste Überprüfung der Finanzen im FDP-Landesverband Nordrhein-Westfalen unvollständig. Die parteiinterne Überprüfung habe nur die bei der Dachorganisation Landesverband verbuchten Spenden erfasst, berichtet die Zeitung unter Berufung auf den Abschlussbericht Rexrodts. Die Spendeneinnahmen der nachgeordneten Gebietsverbände seien aber nicht näher untersucht worden.

Die Bundes-FDP hatte die Überprüfung angesetzt, nachdem bekannt geworden war, dass der bis vor wenigen Wochen von Möllemann geführte Landesverband bereits den Landtagswahlkampf 2000 zu einem großen Teil mit illegalen Schwarzgeldern finanziert hatte.