Spiegel für Panzerlieferung nach Israel

Präsidium des jüdischen Dachverbands bestätigt Bubis-Nachfolger für vier Jahre

BERLIN taz ■ Der gestern wiedergewählte Präsident des Zentralrats der Juden, Paul Spiegel, hat sich für die Lieferung der Panzer ausgesprochen, die die israelische Regierung von der Bundesregierung erfragt hatte. Er verwies darauf, dass die Bundesrepublik nach Aussagen der israelischen Regierung nach den USA der „verlässlichste Partner“ des Nahoststaates ist. Wann aber beweise sich eine solche politische Freundschaft, wenn nicht bei Hilfe in Not, fragte der Zentralratspräsident.

Noch vor 20 Jahren sei nicht vorstellbar gewesen, in welcher Gefahr Israel derzeit stehe und dass es deshalb die Hilfe Deutschlands brauche, sagte Spiegel. Es sei klar, welche Ziele der Irak unter seinem Präsidenten Saddam Hussein in Bezug auf Israel habe. Israel sei ein bedrohtes Land. Die Bundesrepublik sei deshalb noch mehr als andere Staaten verpflichtet, dessen Existenz zu sichern. Auf die Frage, wie deutsche Panzer Israel vor dem hunderte Kilometer entfernten Irak schützen sollten, betonte Spiegel: Man solle es Israel überlassen zu beurteilen, ob die Panzer für die Staatsverteidigung nötig seien. Militärisch könne er das nicht einschätzen.

Neben Spiegel wurden auch seine beiden Stellvertreter Charlotte Knobloch und Michel Friedman einstimmig wiedergewählt.

PHILIPP GESSLER