Lesefreude wecken

Lesen soll wieder Spaß machen. Dafür werden Henning Scherf und Marco Bode durch Bremer Schulen touren

„Harry Potter“ hat im letzten Jahr den Beweis angetreten, dass auch ein Buch im Zeitalter der neuen Medien Kinder und Erwachsene begeistern kann. Trotzdem lesen fast die Hälfte aller Jugendlichen unter 15 Jahren nicht freiwillig. Die Initiative „Vorlesezeit“ – das sind die Stadtbibliothek, die SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ulrike Hövelmann und die Literaturstiftung des Bremer Buchhandels – will nun die Freude am Lesen schon bei den Bremer Grundschülern wecken. Dazu werden in den kommenden Wochen prominente Botschafter von Hennig Scherf bis Marco Bode in verschiedenen Grundschulen Erst- und Zweitklässlern vorlesen.

Sie sollen schon bei den jüngsten Schülern ein eigenes Interesse am Lesen wecken. Denn Lesen ohne eigene Motivation oder auf Drängen von Eltern und Lehrern bringe dem Schüler keinen Spaß und keine Lernerfolge. „Entscheidender als die Technik des Lesens ist das Interesse“, sagte Barbara Lison, Direktorin der Stadtbibliothek Bremen. Doch das Interesse müsse auch befriedigt werden. Statt unsortierter Buchsammlungen sollen mehr systematisch gepflegte Schulbibliotheken mit aktuellen Titeln entstehen. Initiatorin Ulrike Hövelmann, SPD-Abgeordnete in der Bürgerschaft legte einen gemeinsamen Antrag aller Fraktionen zur Leseförderung vor, über den die Bürgerschaft noch im Dezember beraten soll. Er umfasst Vorschläge zur Leseförderung bereits im Kindergarten, zur besseren Zusammenarbeit von Schulen und Bibliotheken und zur Steigerung der Bedeutung des Lesens im Lehrplan.

Botschafter Scherf & Co verteilen an den besuchten Schulen Bücherpakete im Wert von insgesamt 5.000 Euro, die von der Literaturstiftung des Bremischen Buchhandels finanziert werden.

Natürlich hätte man gern noch mehr Schulen mit Botschaftern besucht, doch musste aus Zeitgründen eine Auswahl erfolgen. Apropos Auswahl: Die zu lesenden Texte wurden mit den Vorlesern zusammen so ausgesucht, dass die Geschichten zur Person passen. Beispiel gefällig? Willi Lemke liest aus „Das kleine Gespenst“...

Christian Ehlers