Al-Qaida-Prozess: Für Einstellung

HAMBURG afp ■ Im Hamburger Prozess um die Anschläge vom 11. September hat die Verteidigung gestern die Einstellung des Verfahrens und die Aufhebung des Haftbefehls gegen den Angeklagten Mounir al-Motassadeq beantragt. Ein „faires Verfahren“ gegen den 28-Jährigen sei nicht mehr gesichert, wenn Ramsi Binalshibh als mutmaßlicher Organisator der Anschläge nicht als Zeuge vernommen werde, sagte der Verteidiger Hartmut Jacobi. Die USA hatten vor kurzem den Antrag des Gerichts zur Vernehmung Binalshibhs ohne Begründung abgelehnt. Wegen seiner herausgehobenen Stellung seien von ihm wichtige Belege für die Schuld oder Unschuld Motassadeqs zu erwarten. Ohne seine Aussage sei der Grundsatz eines fairen Verfahrens in einem so erheblichen Maße verletzt, dass außer einem Freispruch nur noch die Einstellung des Verfahrens in Frage komme.