Rüstungsschmiede zweigeteilt

Rheinmetall DeTec und BAE Systems teilen sich die STN Atlas Elektronik auf. Standort Bremen soll bleiben. Beschäftigte sehen dennoch den „Anfang vom Ende“

Auf einer Betriebsversammlung haben gestern die Beschäftigten der Bremer Rüstungsschmiede STN Atlas Elektronik GmbH ihrem Unmut über die Teilung ihres Betriebes Luft gemacht. Die Anteilseigner Rheinmetall DeTec AG (51 Prozent) und British Aerospace (BAE) Systems (49 Prozent) hatten kürzlich beschlossen, STN in zwei Unternehmen zu trennen.

Spätestens zum September 2003 soll DeTec demnach nur noch für die Land- und Flugsimulations-Systeme zuständig sein. Der Marine-Bereich sowie die komplette Produktion fällt zu BAE Systems. Betriebsratsvorsitzende Dagmar Muth sagte, der DeTec-Vorstand und STN-Chef Thomas Küstner habe auf der Versammlung zwar beteuert, dass beide Unternehmen den Standort Bremen halten und kein Personal abbauen wollten. Eine schriftliche Garantie habe er jedoch abgelehnt. Die Pläne von BAE, so Muth, seien unbekannt.

Während die Anteilseigner überzeugt sind, dass sich die beiden Unternehmen einzeln besser behaupten könnten, befürchten viele Beschäftigte das Gegenteil. „Je kleiner die Einheiten sind, desto schlechter werden sie sich auf dem Markt behaupten können“, prophezeit Muth. Nicht nur Personal, auch finanzielle Mittel habe man bisher flexibel in den verschiedenen Abteilungen verwenden können. In der Aufteilung des Unternehmens sähen daher viele bereits „den Anfang vom Ende“. So sei etwa die Produktionsabteilung, in der 350 der insgesamt 3.000 STN-Beschäftigten arbeiten, auf Aufträge aus anderen Geschäftsbereichen angewiesen. sim