Türken sehen sich diskriminiert

ESSEN dpa ■ Die türkische Bevölkerung sieht sich einer Umfrage zufolge in Deutschland zunehmend diskriminiert. Mehr als 59 Prozent der 1.000 Befragten hätten im September 2001 über mehrfache Ungleichbehandlung geklagt, teilte das Zentrum für Türkeistudien gestern in Essen mit. Zwei Jahre zuvor habe der Wert noch bei knapp 52 Prozent gelegen. Besonders junge türkischstämmige Menschen hätten vermehrt über Diskriminierungen berichtet. Fast jeder zweite Befragte berichtete von schlechten Erfahrungen am Ausbildungs- oder Arbeitsplatz (47,7 Prozent). 46,7 Prozent berichteten von Diskriminierung bei der Wohnungs-, 43,7 Prozent bei der Arbeitssuche. Die Nachbarschaft als Ort von Diskriminierung gab jeder Dritte an. Orte, wo Diskriminierung am geringsten ausfällt, scheinen der Umfrage zufolge trotz zunehmender Tendenz Polizeistellen (23,5 Prozent), Discos (21,8), Gerichte (18,8) und Gaststätten (18,1) zu sein.