drei taz-reportagen

Wie funktioniert der Handel in Osteuropa?

Die EU will Ende der Woche die Beitrittsverhandlungen mit zehn vor allem osteuropäischen Ländern abschließen. Den Handel zwischen alten EU-Staaten und Neulingen wird sich wohl intensivieren, aber schon jetzt wickeln alle osteuropäischen EU-Kandidaten zwischen 50 und 75 Prozent ihres Handels mit der Union ab. Die taz zeigt die Besonderheiten des Osteuropahandels am Beispiel einer ungarischen Händlerfamilie in drei Reportagen, heute, morgen und übermorgen.

Bis 1991 wickelten die UdSSR und ihre osteuropäischen Satellitenstaaten 60 bis 85 Prozent ihres Außenhandels untereinander ab. Im Januar 1991 führten die Mitgliedsstaaten des „Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe“ (RGW) Dollarabrechnung und Weltmarktpreise ein. Daraufhin brach der Intra-RGW-Handel binnen weniger Monate zusammen. Im Juni 1991 löste sich der RGW auf. Den mittelosteuropäischen Ländern Polen, Tschechien, Slowakei und Ungarn gelang es bis Mitte der 90er-Jahre, ihre Handelsströme in Richtung EU umzulenken, den Baltenrepubliken, Slowenien, Rumänien und Bulgarien etwas später. Anfang der 90er schloss die EU mit den späteren Kandidaten Assoziierungsabkommen ab: Die assoziierten Länder durften Handelsschranken (Zölle, Liefermengen) länger aufrechterhalten als die EU. KV