Größte Pleite der Luftfahrtgeschichte

Lufthansa-Partner United Airlines im Insolvenzverfahren. Angeblich keine Auswirkungen auf deutsche Kunden

NEW YORK/BERLIN taz ■ Die zweitgrößte Fluggesellschaft der USA musste gestern einen Insolvenzantrag stellen. United Airlines beantragte den so genannten Gläubigerschutz: Wenn die Sanierung unter Aufsicht eines Konkursrichters nicht gelingt, steuert die Airline in die größte Pleite der Luftfahrtgeschichte.

Betroffen ist auch die Lufthansa. Sie wickelt ihre US-Flüge mit der United ab und ist mit der Firma auch über die Star Alliance verbunden – die weltgrößte Allianz von Fluggesellschaften. Das Insolvenzverfahren habe „auf die Reisepläne der Lufthansa-Kunden […] keine Auswirkungen“, so Deutschlands größte Fluglinie gestern. „Selbstverständlich behalten alle ausgestellten Tickets ihre Gültigkeit.“ United Airlines wickelt von 1.700 täglichen Flügen 330 gemeinsam mit der Lufthansa ab.

Der Gläubigerschutz gibt United Airlines eine Atempause bei der Begleichung ihrer Schulden in Höhe von einer Milliarde Dollar. Die United war früher die weltgrößte private Fluggesellschaft und rangiert derzeit hinter American Airlines, die 2001 mit TWA fusionierte, auf Platz zwei. Seit 1994 besitzen die Mitarbeiter als Gegenleistungen für weitreichende Gehaltseinbußen einen Anteil von über 50 Prozent am Konzern. Dieser Anteil droht nun wertlos zu werden.

Traditionelle Fluglinien in Nordamerika werden in die Zange genommen: Die Buchungen gingen, anders als in Europa und Asien, in diesem Jahr nochmals zurück – und zwar um satte 15,7 Prozent im Vergleich zum Herbst 2001. Außerdem wandern Passagiere zu Billigfluglinien ab.

REM, LIEB

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