Erst die Arbeit...

....und was dann? Eine Performance konzipiert als Inversion der klassischen 1.-Mai-Feier im Volkshaus

Ein alter Mann haust auf einem stillgelegten Fabrikgelände. Vor Jahren freigesetzt, richtet er sich eine bizarre neue „Arbeitswelt“ ein – weil‘s ohne nicht geht. Ein jüngerer Mann arbeitet am anderen Ende des Geländes in einem Container – einer Bankfiliale ohne Kunden. Damit das der Konzernleitung nicht auffällt, erfindet er sie.

Zwei Biografien führt Norbert Zähringer, Jahrgang 1967, in seinem Roman „SO“ eng. Zwei Leben ohne Arbeit, zwei Menschen, die ohne Arbeit nicht auskommen.

„Macht die Arbeit noch Sinn?“ lautet die Frage seiner thematischen Performance, mit der er heute imalten Volkshaus in der Hans-Böckler-Straße auftritt. Nicht allein: neben Zähringer präsentieren der Berliner Philosoph Udo Tietz, der Bremer Komponist Christoph Ogiermann und das Ensemble des Jungen Theaters ihre Sicht(en) der Dinge. Ergänzt durch den Film „Arbeiter verlassen die Fabrik“ von Harun Farocki und die Möglichkeit, die Kantine des Volkshauses zu besichtigen, liest sich die Koproduktion diverser Bremer Kultureinrichtungen und des Hauses im Park des ZKH Ost wie eine Inversion der klassischen 1.-Mai-Feiern. scho

Macht Arbeit noch Sinn?, heute ab 19.30 Uhr, Volkshaus Hans-Böckler -Straße 9.