Schily warnt Ver.di vor Streiks

Spitzengespräch bringt keine Annäherung im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes

BERLIN ap ■ Nach dem ergebnislosen Spitzengespräch hat Bundesinnenminister Otto Schily vor Streiks im öffentlichen Dienst gewarnt. Dies werde die Konjunktur weiter schwächen und sei daher das Falscheste, was die Gewerkschaften jetzt tun könnten, so Schily gestern. Der nächste Verhandlungstermin ist am 18. Dezember. Sollte es vor Weihnachten zu keiner Einigung kommen, hat Ver.di Streiks ab Mitte Januar angekündigt. Am Samstag soll eine Großdemo in Berlin zusätzlich Druck machen.

Die Sondierungsgespräche zwischen den staatlichen Arbeitgebern und Gewerkschaften waren ohne Annäherung abgebrochen worden. Die Arbeitgeber beharren auf einer Nullrunde, Ver.di auf der Forderung nach drei Prozent plus X. Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes setzten gestern ihre Warnstreiks fort. In den südhessischen Gemeinden Rüsselsheim, Raunheim, Kelsterbach und der Fachhochschule Darmstadt beteiligten sich laut Ver.di rund 500 Menschen an Aktionen. Die Gewerkschaft der Straßenwärter (VDStra) wollte die Autobahnkreuze Frankfurt/Main und Leverkusen weitgehend lahm legen. In Sachsen-Anhalt streikten rund 200 Beschäftigte der Stadtverwaltung Dessau, an einer Demo in Magdeburg nahmen rund 700 Polizisten, Feuerwehrleute und Lehrer teil.