Streitpunkt EZB-Zinsen

Kritik an Breuer-Äußerung zur Weitergabe von Zinssenkungen. Empörung bei Verbraucherschützern

FRANKFURT/MAIN ap ■ Unverständnis in der Kreditbranche und Empörung bei Verbraucherschützern hat die Äußerung von Bankenpräsident Rolf Breuer zur Weitergabe der jüngsten Zinssenkung an die Kunden ausgelöst. Er hatte erklärt, die Geldhäuser würden die verringerten Zinsen wegen ihrer schlechten Ertragslage nicht weiterreichen. Ein Sprecher des Bundesverbandes der Volksbanken und Raiffeisenbanken sagte gestern, man sei überrascht gewesen über diese Äußerung, die wenig nachvollziehbar sei. Man könne nicht sagen, wie sich die Banken im Einzelnen verhielten. Jede müsse sehen, wie sie sich im Wettbewerb durchsetze. In der Regel hätten die Volksbanken und Raiffeisenbanken in der Vergangenheit Zinssenkungen an die Kunden weitergegeben. Der Sparkassen- und Giroverband wies auf den harten Wettbewerb auf dem Bankenmarkt hin. Die Verbraucherzentrale NRW betonte: „Bankkunden haben einen Rechtsanspruch auf die korrekte Anpassung ihrer Zinsen.“ Dies sei ständige Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs seit 1986.