was macht eigentlich ...Uwe Klett?

An Parteiaustritt denken

Ist er nur trotzig oder hat er wirklich von der PDS genug? Uwe Klett, Bezirksbürgermeister in der PDS-Hochburg Marzahn-Hellersdorf, musste am vergangenen Mittwoch Dresche einstecken. Arg bemängelte der parlamentarische Hauptausschuss sein Konzept zum Schuldenabbau. Marzahn-Hellersdorf ist der einzige der zwölf Bezirke, in dem das Etatdefizit weiter wächst. Klett soll jetzt nachbessern, bis Ende Januar einen Ergänzungsplan zum Haushalt 2003 vorlegen und im Februar im Abgeordnetenhaus Rede und Antwort stehen. Das gefällt ihm gar nicht. Die Auseinandersetzung im Ausschuss sei oberflächlich und inkompetent gewesen, meint der 43-jährige promovierte Ökonom, der seit sieben Jahren Bezirksbürgermeister ist.

Viel schlimmer noch: Klett fühlt sich von den Genossen im Stich gelassen. Die PDS-Vertreter im Ausschuss hätten nicht eingegriffen und eine Debatte zugelassen, die sich nur damit beschäftigt habe, wie Marzahn-Hellersdorf zu bestrafen sei. Die Solidarität und Unterstützung durch die Parteispitze sei mangelhaft, meint Klett. Dabei sei es schon extrem schwierig gewesen, der Parteibasis in seinem Bezirk das Konsolidierungskonzept zu vermitteln.

Jetzt will er sich bis zum Jahresende „mit der Frage beschäftigen, ob ich weiterhin Mitglied meiner Partei bleibe“. Der PDS gehört er seit 1989 an, vorher war er Mitglied der SED. Der Parteiaustritt ist also angedroht, der Rücktritt als Bürgermeister aber nicht. Diesen Job will Klett behalten. SAM FOTO: ARCHIV