Ein rotes Tuch für die Apotheken

Bundesweite Apotheker-Protestaktion gegen das geplante Beitragssicherungsgesetz der Bundesregierung

Wie gut, dass Apotheker nicht streiken dürfen. Ansonsten hätten gestern nämlich viele kranke Menschen Probleme gehabt, sich mit Medikamenten zu versorgen. Um ihren Unmut über das neue Gesetz äußern zu können, haben gestern viele Medikamentenverkäufer ihre Schaufenster mit einem roten Tuch verhüllt.Tritt das neue Gesetz in Kraft, würde den Apotheken rund eine Million Euro entzogen, prognostiziert die Bundesapothekerkammer. Damit seien die Apotheken weitaus stärker belastet als jede andere Gruppe im Gesundheitswesen.

Die Mitglieder des Bundesrates lehnten das Gesetz bislang zwar ab, mit einer „Kanzlermehrheit“ soll das Veto aber noch in dieser Woche überstimmt werden. „Besonders die kleine Landapotheke, die wenig Handverkauf hat und hauptsächlich Rezepte aushändigt, würde an den Rand des Ruins getrieben“, bedauert Lars Ruhwisch von der Apothekerkammer in Bremen. Wer letztlich die Last trage, sei klar: der Kunde. Der müsse mit einer schlechteren Arzneimittelversorgung rechnen und längere Wartezeiten in Kauf nehmen, so Ruhwisch. jf/Foto: Kerstin Rolfes