Holtzbrinck ohne Clements Segen

Die Gewerkschaft Ver.di hat die Bundesregierung aufgefordert, eine Ministererlaubnis für eine Fusion der Berliner Zeitung und Tagesspiegel zu verweigern. Nach dem Veto des Bundeskartellamts gegen die Übernahme der Berliner Zeitung durch die Verlagsgruppe Holtzbrinck dürfe Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) keine Ausnahmegenehmigung erteilen, sagte Frank Werneke vom Ver.di-Bundesvorstand gestern in Berlin. Eine Fusion der Zeitungen bedeute den Verlust hunderter Arbeitsplätze, so Werneke. Das Stuttgarter Medienhaus Holtzbrinck strebt weiter eine Übernahme der Berliner Zeitung an. Holtzbrinck hat rechtliche Schritte und notfalls einen Antrag auf Ministererlaubnis angekündigt. Die Süddeutsche Zeitung berichtete gestern, dass Holtzbrinck nicht mit einer Ministererlaubnis rechnen könne. Clement habe zu erkennen gegeben, dass eine solche Genehmigung derzeit kein Thema mehr sei, heißt es in dem Blatt unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen in der Bundesregierung. DPA