Kampf gegen den Straßenstrich

ROM dpa ■ Die italienische Regierung will die Prostituierten von der Straße holen. Freier, die bei der Suche nach einer Dirne auf der Straße erwischt werden, sollen künftig bis zu 2.000 Euro Strafe zahlen. Prostituierte, die wiederholt auf öffentlichen Straßen und Plätzen auf Kundenfang gehen, müssen sogar bis zu drei Monate ins Gefängnis. Das sieht ein Gesetzentwurf vor, den die Mitte-rechts-Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi am Freitagabend verabschiedete. Das Staatsfernsehen berichtete am Samstag, damit mache die Regierung einen ersten Schritt zur „Wiederauferstehung“ der seit 1958 verbotenen Bordelle. Nach den Plänen dürfen Prostituierte nämlich künftig „Kooperativen“ gründen und in privaten Wohnungen ihrem Gewerbe nachgehen. Es dürfen aber keine Zuhälter im Spiel sein. In Italien gibt es Schätzungen zufolge 70.000 Prostituierte, viele kommen aus Osteuropa und Afrika, 40 Prozent sind Minderjährige. Laut Studien gehen etwa 9 Millionen Italiener regelmäßig oder ab und zu zu Prostituierten.