Aufruhr in ganz Südkorea

Tausende Demonstranten fordern erneut Verurteilung von US-Soldaten wegen tödlichen Verkehrsunfalls

SEOUL ap ■ Tausende Südkoreaner sind in Seoul und 27 anderen Städten des Landes durch die Straßen gezogen, um gegen den Freispruch zweier US-Soldaten zu protestieren, die bei einem Verkehrsunglück zwei südkoreanische Mädchen getötet hatten. Allein in Seoul demonstrierten am Samstag rund 2.500 Menschen, die Kerzen bei sich trugen, vor der US-Botschaft und verlangten die Bestrafung der „Mörder“. Sie forderten einen neuen Prozess vor einem südkoreanischen Gericht anstatt vor einem amerikanischen Militärtribunal.

Der tödliche Unfall hat bereits viele antiamerikanische Demonstrationen in Südkorea ausgelöst. Ranghohe US-Beamte und Präsident Bush haben sich wiederholt dafür entschuldigt, dass ein Militärfahrzeug aus Versehen die beiden Mädchen überfuhr. In Südkorea sind rund 37.000 US-Soldaten stationiert, um das Land nach offizieller Darstellung vor dem kommunistischen Norden zu schützen.