„Bekämpft das Böse nicht mit Bösem“

Auf der Internet-Seite www.moslem.at der Islamischen Vereinigung Österreichs findet sich folgende bekannte Jesus-Geschichte: „Jesus sagt: Euch wurde gesagt: Zahn um Zahn, Nase um Nase. Ich aber sage euch: Bekämpft das Böse nicht mit Bösem. Und wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, halte ihm auch die linke Wange hin. Und wenn dir einer das Kleid wegnimmt, gib ihm deinen Schurz.“

Auf welcher christlichen Internet-Seite wird so zustimmend und positiv Mohammed zitiert? Jesus gilt den Moslems als Prophet. Eigentlich ist das eine Chance zum Dialog.

Während aus den Lautsprechern der Kaufhäuser Weihnachtslieder dudeln und die Menschen im Schein der Weihnachtsbeleuchtung in die Geschäfte strömen, um für ihre Lieben letzte Geschenke einzukaufen, veranstalten CDU und Innenressort, christliche Partei und Staatsmacht, eine gemeinsame Kampagne gegen eine islamische religiöse Minderheit.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende kramt zum Beleg seiner Vorwürfe tief in der untersten Schublade alter bayerischer Verfassungsschutzpapiere. Da werden schwer wiegende Behauptungen ohne einen Anflug von Beleg verbreitet und das bayerische Innenministerium erklärt arrogant, man sei nicht gewohnt, Quellen offenzulegen.

Innensenator Kuno Böse (CDU) erklärt selbst, die Vorwürfe bezögen sich nur auf Äußerungen in der Vergangenheit. Wäre das nicht ein Grund, jetzt die Hand zu reichen?

Was da veranstaltet wird, ist Willkür mit vermeintlichem christlichen Segen und vor allem mit aller Staatsmacht. Hier bekämpft Kuno Böse das Gute mit Bösem. Klaus Wolschner