Rubin-2 erfolgreich im Orbit

OHB-Kleinsatellit soll andere Satelliten verfolgen. Schutzschild gegen den Müll im All

Am Sonntagabend um 18.00 Uhr MEZ erhob sich eine russische Dnepr Rakete aus Kasachstan und setzte erfolgreich seine sechs multinationalen Nutzlasten aus. Mit an Bord war Rubin-2, ein Kleinsatellit, den das Bremer Raumfahrtunternehmen OHB-System AG in Zusammenarbeit mit Studenten der Hochschule Bremen entwickelt hat. Sechs Experimente wurden auf Rubin-2 ins All geschossen.

Das Kernexperiment an Bord bildet die gleichnamige Kommunikationsbox „Rubin-2“. Sie ermöglicht es, Satelliten lückenlos auf ihrer Reise durch das All zu verfolgen. Bisher musste, um Kontakt mit ihnen aufnehmen zu können, abgewartet werden bis sie über eine Bodenstation flogen.

Rubin-2 nutzt das ORBCOMM-Netzwerk für die lückenlose Kommunikation kurzer Nachrichten. Um ausführlichere Berichte senden und empfangen zu können, entwickelte OHB-System zusammen mit dem „Arbeitskreis Amateurfunk in der Schule e. V.“ (AATiS) und Studenten der Fachhochschule Pforzheim zusätzlich die Kommunikationsnutzlast „Safir-M“. Safir-M ist ein Kommunikationssystem für Amateurfunker und Schüler, das größere Datenmengen, wie Voice-Mails speichern und übermitteln kann.

Kürzlich hatte OHB den Prototypen für ein „Schutzschild“ gegen Mikro-Meteoriten vorgestellt. Unter dem Stichwort „Mikro-Meteoriten“ werden auch die Müll-Partikel zusammengefasst, die mit Geschwindigkeiten zwischen 10 und 72 Kilometern pro Sekunde durch den Weltraum fliegen. Transporte zu der Weltraumstation könnten durch solche Partikel beschädigt werden. Die ESA will deshalb ein „Schutzschild“ für ihr Transportflugzeug ATV. Das erfolgreiche mittelständische Bremer Unternehmen OHB rechnet mit dem Auftrag für den Bau von Schutzschildern für die sieben geplanten All-Transporter. ds/taz