die anderen über venezuela, die usa und südkorea
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Zur Lage in Venezuela meint die liberale österreichische Zeitung Der Standard: Die Armee, die im vergangenen April Chávez für 24 Stunden eingesperrt hat, gibt sich derzeit gegenüber dem Präsidenten loyal. Nun schaut alles auf die USA, wo sich Regierungsbeamte bereits für „frühzeitige Wahlen“ (vor Ablauf der Amtszeit von Chávez 2006), gleichzeitig aber für eine „verfassungskonforme Lösung“ ausgesprochen haben. Beides zugleich ist aber wohl nicht zu haben. Die Gefahr eines Blutbades wird immer größer.

Die Moskauer Tageszeitung Kommersant kommentiert die Ernennung des neuen Mehrheitsführers der Republikaner Frist im US-Senat: Präsident Bush hat zu verstehen gegeben, dass er auch 2004 wieder mit Dick Cheney antreten will. Doch wenn der Vizepräsident ausscheiden sollte, dann hat Bush einen zweiten Mann für die Schlacht ums Weiße Haus. Spätestens 2008 aber kann er nicht mehr antreten, und dann könnte die Stunde von Bill Frist schlagen. Der Mediziner hat selbst als Senator immer Arztkittel und -tasche in Reichweite. Wenn das Schicksal und die Wähler Frist gewogen sein sollten, dann könnte der Arztkittel den Texashut am Garderobenständer des Weißen Hauses ablösen.

Die liberale dänische Tageszeitung Politiken meint zum Präsidentschaftswechsel in Südkorea: In ein paar Wochen verlässt Präsident Kim Dae Jung seinen Amtssitz und macht Platz für den Wahlgewinner Roh Moo Hyun, einen anderen Entspannungspolitiker. Kim dankt nach 40 Jahren politischer Aktivität mit verbleichendem Ruhm ab. Es besteht dringender Bedarf an Reformen im Wirtschaftsleben und dessen massivem Einfluss auf die lokale und zentrale Verwaltung.