Schuldspruch gegen Alemán

MANAGUA dpa ■ Nicaraguas früherer Präsident Arnoldo Alemán ist am Sonntag wegen Unterschlagung und Geldwäsche schuldig gesprochen worden. In zwei getrennten Verfahren sahen es die Richterinnen als erwiesen an, dass Alemán während seiner Amtszeit 1,5 Millionen beziehungsweise 10 Millionen US-Dollar aus der Staatskasse abzweigte und auf private Konten umleitete. Das Strafmaß wurde noch nicht bekannt gegeben. Alemán bleibt vorerst unter Hausarrest. Alemán, der Nicaragua fünf Jahre bis Januar 2002 regiert hatte, erklärte sich für unschuldig und sprach von einem „politischen Prozess“. Er machte außerdem seine Immunität als Abgeordneter des Zentralamerikanischen Parlamentes gegen den Gerichtsentscheid geltend. Am 12. Dezember hatte der Kongress Nicaraguas Alemáns parlamentarische Immunität als nationaler Abgeordneter aufgehoben. Alemán, der schon während seiner Amtszeit vom Rechnungshof der illegalen Bereicherung beschuldigt worden war, war im vergangenen August von der Staatsanwaltschaft formell angeklagt worden.