USA verstärken Druck

Irak lädt CIA zu Waffeninspektion ein – USA lehnen ab. Militärischer Aufmarsch wird fortgesetzt. Auch die UN bereiten sich auf Krieg vor

LONDON dpa/rtr/afp ■ Die USA haben nach BBC-Angaben ein irakische Angebot zurückgewiesen, Mitarbeiter des Geheimdienstes CIA an den Waffeninspektionen im Irak teilnehmen zu lassen. Wie der britische Sender gestern Morgen aus Washington berichtete, sagte ein Vertreter des Weißen Hauses, die Beweislast liege beim irakischen Präsidenten, dass Bagdad keine Massenvernichtungswaffen herstelle.

Am Sonntag hatte Bagdad erklärt, zur Unterstützung der UNO-Waffeninspektoren einen Mitarbeiter der CIA ins Land zu lassen. Der CIA-Vertreter solle den Inspektoren jene Lagerstätten zeigen, in denen die USA Massenvernichtungswaffen Iraks vermuteten. Irak sei zudem bereit, alle Fragen der USA und Großbritanniens zu seinem vorgelegten Waffendossier zu beantworten. Die USA hatten das Dossier als unvollständig bezeichnet. Zudem verfügten sie nach eigenen Angaben über Beweise für den Besitz von Massenvernichtungswaffen. Diese reichten als Begründung für einen Militärschlag aus, falls Irak sie nicht entkräften könne.

Der irakischen Luftabwehr gelang es gestern, eine unbemannte Drohne über dem Südirak abzuschießen. Das Flugzeug dient der Spionage und Luftaufklärung. Dessen ungeachtet setzen die USA und ihre Verbündeten ihren militärischen Aufmarsch fort. Ende Januar könnten bis zu 100.000 Soldaten in der Golf-Region zusammengezogen sein. Die Pläne für einen Einfall in Irak von See her befinden sich bereits „in einem fortgeschrittenen Stadium“, wie am Wochenende in London aus dem britischen Verteidigungsministerium verlautete.

Im Gegenzug sagte ein führendes Mitglied der irakischen Baath-Partei, es würden in Kürze Freiwillige aus arabischen Staaten und Europa erwartet, die als menschliche Schilde wichtige Einrichtungen vor US-Angriffen schützen sollten. Zuletzt hatten Menschen in Irak als Schutzschilde gedient, als die USA und Großbritannien 1998 mit groß angelegten Luftangriffen das Land zur Zusammenarbeit mit der UNO zwingen wollten. Auch die UNO bereitet sich offenbar auf einen Irakkrieg vor. Wie die britische Zeitung Times unter Berufung auf „vertrauliche“ UN-Dokumente berichtete, sammelt die UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO bereits Nahrungsmittel für 900.000 Flüchtlinge.