rudolf augstein

Er war der Letzte aus der alten Garde. Jetzt regieren die anderen: Diejenigen, die ein TV-Duell für ein journalistisches Glanzstück halten, die EinsdreißigberichterstatterInnen, diejenigen, für die sich politischer Journalismus in der Frage der Kanzlerhaarfarbe erschöpft und darin, ob Ole von Beust ein Toupet trägt. Die sich an Schwanzkannibalismus, Möllemann und Hochwasserstandsmeldungen abarbeiten. All das ist längst auch bei seinem Magazin, dem Spiegel, eingesickert und liest sich ja auch ganz amüsant. Die Welt des Rudolf Augstein war das aber nicht mehr. Klar waren sie trotzdem alle beim Trauergottesdienst für ihn im Hamburger Michel dabei, die Döpfners und Markworts der Branche, die Tuttifrutti- und Deutschlandshundertbesteärzte-Fraktion. Rudolf Augstein starb am 7. November mit 79 Jahren. AHA