Rattern und Krachen

GAL-Verkehrspolitiker fürchtet um Lärm- und Unfallschutz bei dem geplanten Ausbau der Güterumgehungsbahn

Die GAL befürchtet, dass beim Bau der Güterumgehungsbahn im Hamburger Nordosten der Lärmschutz vernachlässigt wird. Der neue verkehrspolitische Sprecher der Bürgerschaftsfraktion, Jörg Lühmann, hält das Projekt zwar grundsätzlich für „umwelt- und verkehrspolitisch unbedingt zu befürworten“. Dem Senat wirft er jedoch vor, Fragen des Lärmschutzes und der Gefahrenabwehr „zu verschlafen“. Lühmann hat deshalb eine Große Anfrage an den Senat gestellt, um Details zu den Bahnplänen zu erfahren.

Nach dem Ausbau der Umgehungsbahn, die von Eidelstedt über Horn nach Rothenburgsort um das Hamburger Zentrum herum geführt wird, erwartet die Bahn, dass statt bisher 30 Züge im Jahr 2010 mehr als 100 Züge täglich fahren werden. Zudem wird die Geschwindigkeit von heute maximal 60 Stundenkilometer auf 80 erhöht.

Lühmann schätzt, dass die Lärmbelastung dann auf 70 Dezibel – auch in der Nacht – ansteigen wird. Als Lärmobergrenze gilt in Wohngebieten derzeit ein Wert von höchstens 59 Dezibel – und das am Tage. Außerdem sollen auf der Umgehungsbahn auch Gefahrguttransporte rollen – unter anderem auch die Castoren aus den Atomkraftwerken nordwestlich von Hamburg. Lühmann sieht hierin ein erhebliches Gefahrenpotenzial, wenn, wie von der Bahn geplant, auf der eingleisigen Strecke in beiden Richtungen gefahren werden soll. Daher verlangt er vom Senat ein „tragfähiges Konzept zur Gefahrenabwehr“.

Der GALier will in seiner Anfrage unter anderem wissen, in wieweit der Senat Einflussmöglichkeiten auf die Planungen der Bahn hat, welche Lärmschutzmaßnahmen vorgesehen sind und ob sich der Senat für mögliche alternative Streckenführungen für Güter aus dem Norden, zum Beispiel von Neumünster über Bad Segeberg nach Bad Oldesloe einsetzt. PETER AHRENS